„Es geht darum motivierte Athleten/Hobbysportler zu trainieren!“
Für mich als Trainer geht es nicht darum einen Weltmeister zu trainieren, sondern begeisterte Läufer/innen, die versuchen im Rahmen ihrer Möglichkeiten das eigene Potential auszuschöpfen oder ein gesetztes Ziel zu erreichen. Ob dabei am Ende ein 3:50h oder 2:40h-Marathon rauskommt ist nebensächlich, denn es kann per Definition nicht jeder Weltmeister werden, sondern jedes zweite Jahr nur Eine/r pro Disziplin 😉 Den Spaß am Laufen bringt auch ein Sieg über sich selbst! Das versuche ich hauptsächlich meinen Sportlern oder Hobbyathleten in meinem Training zu vermitteln.
Ich habe mich schon relativ früh mit 17/18 Jahren dafür interessiert was Sinn und Zweck der Trainingseinheiten sind, die ich absolvieren soll. Mein damaliger Jugendtrainer, auf dessen Rat ich noch heute vertraue, hat meine Neugier erkannt und mich daraufhin Stück für Stück in die Materie eingeführt sodass ich schnell so etwas wie der Co-Trainer unserer Trainingsgruppe war.
Gleichzeitig habe ich das englisch sprachige Laufforum letsrun.com für mich entdeckt und alles aufgesogen, was es dort zu lesen gab. Das hat nicht nur meine Englisch Noten beflügelt, sondern auch meinen Horizont in Sachen Trainingsmethodik. Bis heute ist die Kult-Website im Ursprünglichen Design von 2000 der Sammelpunkt für Trainer und Athleten aus aller Welt. Bekanntester „Forums-Poster“ ist Renato Canova, Coach vieler Weltklasse Athleten, der regelmäßig das Programm seiner Schützlinge offen legt und auch mich bis heute stark beeinflusst. Grundsätzlich gibt es in Zeiten von Internet und Social Media keine großen Trainingsgeheimnisse mehr, weltweit anerkannte Sportwissenschaftler wie u.a. Asker Jeukendrup, und Ross Tucker legen ihr Wissen nicht nur in Büchern sondern auch online und kostenfrei offen.
All das ergibt zusammen eine riesige Datenwolke die ein guter Trainer differenzieren lernen muss, da man natürlich nicht einfach den 12 Wochen Plan eines Olympiasiegers abschreiben und auf eine berufstätige Mutter mit Kind übertragen kann. Warum rote Bete Saft vor dem Wettkampf und wie viel? Was ist der Unterschied zwischen Longrun und Longjog? Hier kommt meine Leidenschaft für die Sportwissenschaft ins Spiel, nur wenn man sich für das „Warum“ im Training und die dazugehörigen Mechanismen im Körper interessiert, kann man meiner Meinung nach ein erfolgreicher Trainer sein.
„Viele Wege führen nach Rom“ ist nicht grundlos ein geläufiges Sprichwort. Viele erfolgreiche Trainer haben viele verschiedene Philosophien, man kann sich seiner 10km Wunschzeit von unten, also mit Grundschnelligkeit oder von oben mit Ausdauer nähern. Für den Erfolg ausschlaggebend ist anhand der individuell verschiedenen Stärken den optimalen Trainingsweg einzuschlagen und dem System dann treu zu sein. Beispielsweise ist Jemand mit einer eher geringen Laktatverträglichkeit gut beraten über die Ausdauerschiene sein Ziel zu verfolgen. Ein/e Läufer/in deren Halbmarathon und Marathon Tempo annähernd gleich sind, sollte dringend an der Entwicklung von Grundschnelligkeit arbeiten. Hieraus rührt meine Motivation als Coach individuelle Trainingspläne zu erstellen. Es gibt zahlreiche mehr oder weniger standardisierte Trainingsangebote im Netz und bekannten Printmedien, von denen viele in Ordnung sind, aber Meinung nach nicht optimal, weil sie eben nicht auf unterschiedliche Feinheiten und Talente der Läufer/innen eingehen können. Wer eine Woche krank ist oder kurzfristig zwei Tage verreisen muss steht „allein im Regen“ da. In der Detaillierten Analyse und Echtzeitumsetzung der Bedürfnisse meiner Athleten sehe ich den großen Unterschied und Mehrwert im Vergleich zu Trainingsplänen von der Stange.