Jeden Montag möchten wir euch eine kleine Zusammenstellung der Ergebnisse und Ereignisse der Vorwoche aus der Welt des Ausdauersports und daran angrenzende Inhalte kompakt und übersichtlich präsentieren. Eine Vollständigkeit wird nicht garantiert und ist auch aufgrund der Fülle an Material schlicht nicht möglich. Nutzt einfach die Kommentarfunktion, wenn ihr weitere interessante Beiträge teilen möchtet oder schreibt uns, welche Themen aus eurer Sicht in der wöchentlichen Rubrik erscheinen sollen oder ihr spannend findet.
Zu den Themen der letzten Wochen
Dieser Wochenrückblick steht ganz im Zeichen der European Championships in Glasgow und Berlin. Heute möchten wir euch einen Überblick über die wichtigsten Entscheidungen der deutschen Athleten im Laufen, Radfahren, Schwimmen sowie im Triathlon geben. Viel Spaß beim Lesen!
Laufen: Leichtathletik-EM
Leider gab es bei den Männern nicht die erhofften Resultate über die Mittel- und Langstrecken.
Bei den 800m schieden alle DLV-Starter bereits im Vorlauf aus, über 3000m Hindernis ebenso.
Auf der 1500m-Distanz qualifizierten sich Timo Benitz und Homyiu Tesfaye für das Finale, in welchem Timo einen soliden siebten Platz erzielen konnte, Homyiu wurde leider Letzter. Der erst 17-jährige Norweger Jakob Ingebrigtsen gewann Gold, hier ein Video zu diesem Rennen bei der Sportschau.
Über die 10000m-Strecke musste der jahresschnellste Richard Ringer leider vorzeitig das Rennen beenden und konnte nicht in den Medaillenkampf eingreifen, Amanal Petros zeigte ein mutiges Rennen, das am Ende mit Rang 16 nicht ganz belohnt wurde, Sebastian Hendel kämpfte sich als 24. wacker in’s Ziel.
Richard Ringer musste zu allem Unglück später auch noch über die 5000m wegen Wadenproblemen passen. Auf dieser Strecke bewies dann stattdessen der jüngste Ingebrigtsen erneut sein Talent und gewann das Rennen vor Henrik, dem ältesten der drei Ingebrigsten-Brüder. Marcel Fehr und Florian Orth liefen beide im Bereich ihrer Saisonbestleistung, welche jedoch in einem Temporennen nicht für die vorderen Plätze ausreichten. Marcel stand schon vor dem Rennen bei uns vor der Kamera.
Im abschließenden Marathon steig der am schnellste gemeldete DLV-Starter Philipp Pflieger nach ca. 32km aus, Tom Gröschel finishte als bester Deutscher mit einer 2:15er Zeit im Bereich seiner persönlichen Bestleistung. Auch die restlichen Marathonmänner schlugen sich für die sommerlichen Temperaturen respektabel: Jonas Koller, Sebastian Reinwand und Philipp Baar zeigten über lange Strecken eine hervorragende Teamarbeit und unterstützten sich gegenseitig. Marcus Schöfisch musste dagegen einem für bestehende Bedingungen zu hohen Anfangstempo Tribut zollen und wurde gegen Ende des Rennens nach hinten durchgereicht.
Viel Freude bereiteten uns die Geher, die zwar nicht ganz die avisierten Medaillenränge erreichten, den Zuschauern rund um den Breitscheidplatz jedoch sowohl über die 50km als auch über die 20km mutige Rennen boten und die für Geh-Wettbewerbe ungewöhnlich euphorische Stimmung der vielen Zuschauer sichtlich als Motivation nutzten. Carl Dohmann konnte somit einen fünften Platz über die 50km erreichen, ebenso Nils Brembach über die 20km. Aber auch Hagen Pohle, Christopher Linke, Nathaniel Seiler und Karl Junghanß kämpften um jede Position und präsentierten sich immer wieder unter dem Applaus des Berliner Publikums in der vordersten Gruppe. Wir haben die Geher über die 20km während ihrer finalen Wettampf-Vorbereitungen in Kienbaum besucht, hier geben sie interessante Einblicke in ihren Sport.
Bei den Frauen zeigte allen voran Gesa Felicitas Krause am letzten Tag der EM, dass eine Goldmedaille in den Laufdisziplinen nicht unmöglich ist: Nach bisher eher durchwachsenen Saisonleistungen war Gesa zum Höhepunkt topfit und gewann souverän die 3000m Hindernis mit einem beherzten langgezogenen Endspurt, aber auch Newcomerin Elena Burkard überzeugte mit einer Zeit unter 9:30min und einem dadurch wohlverdienten sechsten Rang.
Über 800m sowie die 1500m war leider keine DLV-Athletin in den Finalläufen, dafür zeigte sich aber Alina Reh über die 10000m in bestechender Topform und wurde bei einem klug eingeteilten Rennen Vierte. Derzeit ist für sie sogar noch ein Vorrücken auf den dritten Rang möglich, denn die derzeit Drittplatzierte Meraf Bahta steht unter dringendem Doping-Verdacht, der einen Start normalerweise nicht zulässig gemacht hätte.
Auf den 5000m erkämpfte sich Konstanze Klosterhalfen in einem für sie idealen Temporennen ebenfalls den vierten Rang, Hanna Klein musste das Rennen aufgrund von Achillessehnenproblemen vorzeitig beenden, Denise Krebs finishte zwar den Lauf, aber leider ebenfalls mit Verletzungsproblemen: Nach einem Sturz gleih auf den ersten Metern, musste sie schließlich sogar in’s Krankenhaus.
Im Marathon kam zum Enttäuschen vieler Fans keine Frauen-Mannschaft zustande, da durch den frühen Ausstieg von Laura Hottenrott nur zwei Athletinnen von den ehemals fünf Nominierten das Ziel erreichten (Anja Scherl und Franzi Reng hatten das Rennen bereits in den Vorwochen abgesagt): Katharina Heinig lief tapfer ein einsames Rennen und finishte trotz warmen Temperaturen in 2:35:00h, das Highlight des Rennens war jedoch Marathon-Newcomerin Fabienne Amrhein, die couragiert in einer Gruppe mitlief und den Kontakt bis zum Ende halten konnte. Rang 11 und eine 2:33er Zeit sind allein aufgrund der Bedingungen stark einzuschätzen. Hier ein Interview mit Fabienne direkt nach dem Rennen.
Bei der Sportschau gibt es viele Videos von den Rennen.
Weitere Infos, Interviews und Berichte bei leichtathletik.de.
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Radfahren: Straßen-EM
Viele spannende Entscheidungen gab es auch bei der Straßenrad-Europameisterschaft in Glasgow. Über 130km konnte Lisa Brennauer den Bronzerang erreichen, die Allgäuerin gewann sogar Gold mit deutscher Rekordzeit in der Einerverfolgung über die 3000m. Hier ein Video zu ihrer Bronzemedaille auf den Straßen von Glasgow.
Im Einzelzeitfahren sicherte sich Trixie Worrack überraschend den dritten Rang über die 32,3km lange Strecke im schottischen Regen, bei der Sportschau gibt es eine Zusammenfassung. In der Juniorinnen-Klasse gefiel Hannah Ludwig als vielversprechende Nachwuchsfahrerin des BDR: Sie gewann gleich zwei Medaillen im Straßenrennen sowie im Einzelzeitfahren.
Nicht ganz so viel Erfolge konnten die Männer verzeichnen: Im Straßenrennen über die 230,4km lange Strecke hatte Nico Denz Pech, der sich ungefähr 50km vor dem Ziel mit neun anderen Fahrern vom Feld absetzte, bei einem darauffolgenden Sturz jedoch den Anschluss verlor. Platz neun stand schließlich zu Buche. Herausragend war die Leistung von Maximilian Schachmann im Einzelzeitfahren, er erlangte den Bronzerang.
Mehr Infos, Videos und Berichte bei der Sportschau.
Schwimmen: Schwimm-EM
Die Schwimmer trugen ihre Wettbewerbe ebenfalls in Glasgow aus. Florian Wellbrock überzeugte bei den Männern mit starken Leistungen über die 800m sowie die 1500m: Eine Bronze- sowie eine Goldmedaille sprangen für den Bremer an Ende heraus, über die 1500m erzielte er sogar einen neuen Deutschen Rekord in 14:36,15min. Überzeugende Leistungen zeigte auch Florians Freundin Sarah Köhler, die über die 400m, 800m sowie die 1500m an den Start ging und über die 1500m Silber gewinnen konnte. Hier ein Interview mit Sarah.
Für die 4x200m Freistil Mixed-Staffel gab es durch den Sieg in dieser neuen Disziplin automatisch Meisterschaftsrekord. Die Freiwasserschwimmer präsentierten sich ebenfalls stark: Rob Muffels gewann über 10km Bronze. Bei den Frauen glänzte Leonie Antonia Beck mit dem Silberrang über 5km, das Mixed-Team bestehend aus ihr, Sarah Köhler, Sören Meissner und Florian Wellbrock holte ebenfalls Platz zwei. Insgesamt kann der Auftritt eines motivierten und siegeswilligen DSV-Teams, das bei den letzten internationalen Meisterschaften eher enttäuschende Ergebnisse geliefert hatte, optimistisch für die Zukunft stimmen.
Alle Videos, Ergebnisse und Berichte zur Schwimm-EM bei der Sportschau.
Triathlon: Triathlon-EM
Pech für Laura Lindemann: Nach einem Sturz beim Radfahren blieb für die Potsdamerin am Ende nur die Holzmedaille mit Rang vier übrig. Am Ende fehlten nur 45 Sekunden zum dritten Rang trotz der schnellster Zeit auf der Laufstrecke. Hier ein Video zu dem Rennen.
Bei den Männern verpasste Alistair Brownlee bei seinem Heimspiel einen Mediallenrang, der Sieg ging an den Franzosen Pierre Le Corre. Bester Deutscher wurde Jonas Schomburg auf dem zehnten Platz. Die Mixed-Staffel erreichte nach einigen Problemen in der Wechselzone den sechsten Rang.
Alles zur Triathlon-EM in Glasgow bei der Sportschau.