Am Sonntag wird der HAJ Hannover-Marathon 27 Jahre jung! Die Fete rund um das sportliche Highlight verspricht ordentlich Stimmung. Nicht nur, weil das Event rund 30.000 agile Laufbegeisterte empfängt und mit 220.000 Besuchern rechnet, sondern auch, weil hier dieses Jahr die Deutschen Meisterschaften im Halbmarathon ausgetragen werden.
Und die Strecke ist schnell! Deshalb wird in Hannover wie auch schon in Berlin mit neuen Bestzeiten und Rekorden geliebäugelt.
Das NDR Fernsehen überträgt von 9.30 Uhr bis 12.45 Uhr live und begleitet die Teilnehmer wie auch wir bei ihrem Frühjahrs-Höhepunkt bzw. während ihres Zwischenstopps auf dem Weg zum geplanten Marathon.
Der Halbmarathon ist häufig nämlich der letzte Formtest, bevor es auf die vollen 42,195km geht.
Aber bereits Morgen wagen sich über 22.000 Wagemutige an die Königsdisziplin. Darunter der Deutsche Marathon-Rekordhalter Arne Gabius (TherapieReha Bottwartal), der sich nach langer Verletzungspause im Vorjahr endlich wieder zurückmeldet. Eine neue Bestzeit ist voraussichtlich noch nicht drin, aber wenn Arne startet, dann gibt er auf jeden Fall alles, was Beine und Kopf zulassen.
Neben Arne schauen wir auf die Deutsche Meisterin Fate Tola (MTV Braunschweig), die im Oktober 2016 in Frankfurt stolze 2:25:42 Stunden auf den Asphalt legte (28 Sekunden unter ihrer Bestzeit) und sich somit den Titel sicherte.
Um Rekorde und Bestzeiten geht es dieses Jahr aber vor allem auf der halben Strecke, auf der ebenso hochkarätige Gäste zu sehen sein werden.
Der Start zum Halbmarathon ist um 11:15 Uhr
Nachdem Sabrina Mockenhaupt bereits vor einer Woche in Berlin glänzte, möchte sie auch in Hannover die Konkurrentinnen in Schach halten. Dazu zählen insbesondere unsere Olympionikin Anja Scherl (LG Telis Finanz Regensburg) und deren Vereinskollegin Corinna Harrer, die in Hannover erst ihren zweiten Halbmarathon laufen wird. Ihre Grundschnelligkeit von der Bahn gilt es Morgen einfach auf den Asphalt zu transferieren.
Neben Arne Gabius geht es auch für den Wattenscheider Hendrik Pfeiffer endlich wieder ins Wettkampfsgeschehen. Der Überraschungskandidat aus dem Vorjahr musste viele Monate ebenfalls verletzungsbedingt bitter einstecken und möchte beim Halbmarathon in Hannover Morgen wieder angreifen. Dafür bereitete sich der Deutsche U23-Rekordler im Halbmarathon (Bestzeit von 63:40 Minuten) Wochen lang in der Höhe von Flagstaff (USA) vor.
In Hannover trifft Hendrik neben seinem Trainingskollegen Tom Gröschel (TC Fiko Rostock), der letztes Jahr bereits den Köln Halbmarathon mit 64:52 Minuten gewinnen konnte, auf den Olympioniken Julian Flügel (ART Düsseldorf).
Hendrik machte zuletzt mit seinem Paukenschlag beim Düsseldorf Marathon 2016, den er mit 2:13:11 Stunden finishte, auf sich aufmerksam. Sein verdientes Ticket für die Olympischen Spiele konnte er aber aufgrund seiner Achillessehnenprobleme nicht einlösen und gab diesen fairerweise an Julian ab, der ebenso verdient nachrückte und neben Philipp Pflieger in Rio an den Start ging.
Aber auch Julian konnte in den vergangenen Wochen nicht wirklich effizient trainieren und musste wegen Knieproblemen ganze drei Wochen pausieren. Morgen wird sich zeigen, was die Beine trotz längerer Durststrecke rennen können. Die 40km im Trainingslauf spulte er letztens aber schon unter 2:20 Stunden ab. Lässt also auf Morgen hoffen, wo er ja ’nur‘ die Hälfte der Strecke pacen muss.
Um die Liste mit bekannten Startern aber noch fortzuführen: Auch sein Teamkollege Simon Stützel ist gemeldet und mischt sich unter die Spitze.
Aber die Aufmerksamkeit gebührt nicht nur der Spitze, sondern all jenen, die sich Morgen an den Start trauen. Hinter ihnen liegen Wochen mit intensiven Training und viel Disziplin. Jeder stellt sich Morgen einem persönlichen Ziel, das er als solches hoffentlich auch gesund und munter bis hinter die Ziellinie bringt.
Ob Bestzeiten, Rekorde oder einfach Spaß haben… genießt die Atmosphäre, jeden Meter und lasst Euch von den Zuschauern ins Ziel tragen… jagen! Und wenn es brenzlig wird, erinnert Euch daran, dass ihr nicht trainiert habt, um jetzt einfach aufzugeben!
Ihr packt das schon. Aber bleibt trotzdem achtsam und übernimmt euch nicht. Es ist die gesunde Mitte aus körperlicher Rücksicht und eisernem Kampfgeist!
Jetzt hoffen wir aber erst einmal, dass ein jeder sein Potenzial abrufen kann und das Ding nach Hause fährt!
Viel Erfolg!