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Kompressionsstrümpfe ja oder nein?

Wir haben nachgeschaut, was die Forschung dazu sagt...

larasch.de von larasch.de
16. August 2018
in Laufen, Triathlon
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Kompressionsstrümpfe ja oder nein?
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Was sind Sportkompressionsstrümpfe?

Bei unserer Umfrage ist herausgekommen, dass 60% von euch keine Kompressionsstrümpfe beim Ausdauersport tragen, 40% jedoch schon. Auch die Wissenschaft hat sich in den letzten Jahren mit dem Thema beschäftigt und Studien zur Wirksamkeit von Kompressionsstrümpfen veröffentlicht.

Aber was sind Sportkompressionsstrümpfe überhaupt und was unterscheidet diese von medizinischen Kompressionsstrümpfen? In erster Linie handelt es sich bei konventionellen Kompressionsstrümpfen um ein medizinisches Hilfsmittel, mit dem Krampfadern, Thrombosen oder auch Lymphödeme behandelt werden. Die Bonner Venenstudie zeigte, dass etwa 90% der Durchschnittsbevölkerung Veränderungen der Beinvenen aufweisen, aber nur 23% in ärztlicher Behandlung sind. In der Fachzeitschrift für Gefäßerkrankungen ist sogar davon die Rede, dass sich viele Patienten für ihre Kompressionsstrümpfe schämen und sich deshalb gesellschaftlich ausgegrenzt fühlen. [1]

Ganz anders der Strumpf im Sport: Hier wird er in allen auffälligen Farbvariationen angeboten, geradezu mit Stolz getragen und präsentiert. „I‘m under compression“ lautet der Werbespruch von Herstellern der eng anliegenden Textilien, den seine Träger dann auch oft und offenherzig auf dazugehörigen Shirts mit sich führen. Aber leiden diese Sportler alle unter Gefäßerkrankungen? Wohl kaum, hier muss es andere Gründe für das Tragen der Socken geben. Genannt wird häufig, dass sich das Laufen oder Radfahren mit diesen Strümpfen schlichtweg besser anfühlt, die Regeneration schneller vonstatten geht oder sogar die Leistungen im Wettkampf dadurch steigen. Doch was sagt die Wissenschaft zu solchen Aussagen?

Um zunächst bei der Unterscheidung zwischen medizinischen Kompressionsstrümpfen und solchen für den Sport zu bleiben, wurde 2016 im Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft ein Artikel publiziert, in dem das Druckprofil von medizinischen mit dem von Sportkompressionsstrümpfen verglichen wurde. Bei den Messungen kam heraus, dass keine der Sportkompressionsstrümpfe in einer Klasse der medizinischen Kompressionsstrümpfe eingeordnet werden konnte, da bei allen der Druck zu gering war. [2]Das muss jetzt natürlich nicht heißen, dass die Strümpfe gänzlich ohne Wirkung bleiben, aber der grundlegende Unterschied zwischen den Sportkompressionstrümpfen und den medizinischen ist durchaus vorhanden, nicht nur in der Optik und im Einsatzbereich.

Überzeugte Trägerin von Kompressionsstrümpfen beim Laufen: Anja Scherl

Studien zu Kompressionsbekleidung im Sport

Im Folgenden wird das Augenmerk nicht ausschließlich auf Kompressionsstrümpfe gelegt, sondern auf Kompressionskleidung im allgemeinen, da viele Studien sich nicht nur auf Strümpfe beschränken. Sperlich et. al. führten Studien zudammen, die sich mit dem Einsatz von Kompressionstextilien zur Leistungssteigerung und Regenerationsförderung im Leistungssport befassen. Dort heißt es im Fazit:

Die Literaturübersicht hat gezeigt, dass es keine wissenschaftliche Allgemeingültigkeit zum Nutzen von Kompressionskleidung im Leistungssport gibt. Insbesondere die unterschiedlichen Studiendesigns sowie verschiedene Kleidungsarten mit unterschiedlichen Druckverläufen führen bei einigen Parametern zu einer widersprüchlichen Datenlage. Zudem lassen sich die entstehenden bzw. entstandenen Daten widersprüchlich diskutieren, da zugrunde liegende Wirkungsmechanismen hinsichtlich ihrer Relevanz für den Organismus unter körperlicher Belastung bisher nicht in ihrer gesamten Komplexität verstanden wurden. [3]

Trotzdem seien positive Leistungssteigerungen im Bereich der Sprintleistung sowie der Sprunghöhensteigerung vorhanden, zudem soll die Zeit bis zur Erschöpfung vermindert werden. Uneinheitlich sei die Studienlage bei der maximalen Sauerstoffaufnahme (VO2max), der Blutlaktatkonzentration, der Blutgasparameter und dem subjektiven Empfinden. Weiterhin können aber folgende Effekte festgestellt werden die Regeneration betreffend: Eine erhöhte Verstoffwechselung von Blutlaktat, ein Anstieg, der Körper- und Muskeltemperatur, eine Verringerung von Muskelschmerzen sowie eine schnellere Wiederherstellung der Maximalkraft. [3]

Diese Zusammenstellung von vielen medizinischen Studien zeigt, dass insgesamt die Studienlage leider noch relativ dünn ist. Sperlich et.al. formulieren dazu:

Insgesamt sind die Ergebnisse zum Thema der Anwendung von Kompressionskleidung im Sport heterogen. Ursachen dafür sind verschiedene Studiendesigns und Testprotokolle, der Leistungsgrad der Probanden und der applizierte Druck. Besonders fehlende Druckangaben erschweren einen Vergleich der Studienergebnisse. Zudem werden Kompressionskleidungen mit verschieden großen Kompressionsf lächen (Strümpfe, Shorts, Tights, Ganzkörperanzüge mit komprimierender Wirkung) miteinander verglichen. Ferner führen geringe Stichprobengrößen, fehlende Kontrollgruppen und geringe Effektstärken zu unterschiedlicher Interpretation von Studienergebnissen. Zukünftige Studien werden notwendig sein, um die Effekte von Kompressionskleidung im leistungssportlichen Kontext hinreichend zu klären.[3]

Cabri et. al. beschäftigten sich mit den Auswirkungen von Kompressionsstrümpfen auf die Ausdauerleistung während eines submaximalen Laufbandtests. Auch wenn diese Studie mit einer sehr geringen Teilnehmeranzahl (n=6) durchgeführt wurde und nach Sperlich et. al. in die Kategorie der zu geringen Stichproben fallen könnte, kommen die Autoren zu dem Ergebnis, dass bei ihrer Studie die Auswirkung von Kompressionkleidung nicht messbar sei. Trotzdem ist die These in ihrem Fazit interessant, in welcher die Autoren darauf verweisen, dass der psychologischen Effekt von Kompressionsstrümpfen weiter untersucht werden sollte. [4] Denn wie so oft im Sport, kommt es auch stark darauf an, ob die Anwendung einer Trainings- oder Regenerations-Methode von ihrem Anwender als positiv oder leistungsfördernd wahrgenommen wird. Ist man von der Wirkungsweise überzeugt, tritt diese auch schon oft ohne tatsächliche Einwirkung auf die sportliche Form beim Athleten ein.

Weiterhin beschäftigt sich Helmut Lötzerich, Professor der Sporthochschule Köln am Institut für Natursport und Ökologie, seit einigen Jahren mit Kompressionsstrümpfen. Zunächst stellt er fest, dass keine Studie eine Leistungsabnahme durch Kompressionsbekleidung nachweist, aber bestimmte Studien eine Leistungssteigerung feststellen, wie u.a. bei einem 40km Zeitfahren:

In dieser Studie wird das Leistungsniveau des Probandenkollektivs als moderat trainiert dargestellt, ohne aber eine genaue VO2max anzugeben. Jeweils nach zehn gefahrenen Kilometern bis zum Ende war die Leistung gemessen in Watt signifikant höher, wenn vor dem Test Kompressionshosen getragen wurden. Daneben gibt es aber auch viele Studien, die keinen direkten Effekt auf die Leistungsfähigkeit nachweisen konnten, was aber auch teilweise an einem sehr ungünstigen Untersuchungsdesign liegt. Es zeigt sich aber eine deutliche Tendenz, dass sich bei Breitensportlern ein größerer Effekt nachweisen lassen kann als bei Spitzenathleten. [5]

Auch er sieht psychologische Effekte, was den Regenerationscharakter der Kompressionskleidung betrifft, gibt aber zu bedenken, dass die Leistung betreffend viele Studien keine Steigerung feststellen. Insgesamt spricht er sich für das Tragen von Kompressionskleidung aus, da wie bereits festgestellt, keine negativen Folgen zu erwarten sind und einige Studien positive Effekte bestätigen.[5]

Schwarz zählt mittlerweile zu den unauffälligen Farben der Strümpfe die es jetzt auch im leuchtenden neongrün, gelb oder pink gibt.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass es momentan noch zu wenige Studien oder besser gesagt zu wenige gute Studien mit aussagekräftigen Probandenzahlen gibt, um ein abschließendes Urteil zu fällen. Nachgewiesen ist aber, dass das Tragen von Kompressionsbekleidung keine negativen Folgen auf die Leistung ausübt, wohl aber auf den Geldbeutel, denn die Kompressionsbekleidung lassen sich die Hersteller teuer bezahlen. Es lohnt sich demnach hauptsächlich für Sportlerinnnen und Sportler, die von Kompressionskleidung auch überzeugt sind und damit einen weiteren, nicht zu unterschätzenden, psychologischen Vorteil durch diese gewinnen können. Optische Gesichtspunkte sind schließlich, wie bei den meisten Dingen am Ende reine Geschmacksache.

Literatur:

[1]Rabe E, Pannier-Fischer F, Bromen K et al. (2003) Bonner Venenstudie der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie – Epidemiologische Untersuchung zur Frage der Häufigkeit und Ausprägung von chronischen Venenkrankheiten in der städtischen und ländlichen Wohnbevölkerung. Phlebologie 32, 1–14.

[2]Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (2016), Vol. 14 Issue 5, 495-507.

[3]Sportverletzung – Sportschaden; Dec2011, Vol. 25 Issue 4, 227-234.

[4]Cabri, J., Caldonazzi S., Clijsen R. (2010). Auswirkung von Kompressionsstrümpfen auf die Ausdauerleistung während eines submaximalen Laufbandtests. Sportverletz Sportschaden. 24(4),179-83.

[5]Lötzerich, H. (2017): Kompression im Sport. Vasomed. Vol 29, 2017, 60-64.


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Themen: AusrüstungCEPKompressionsbekleidungKompressionsstrümpfeMedizinRegeneration
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