Jede Woche möchten wir euch eine kleine Zusammenstellung der Ergebnisse und Ereignisse der Vorwoche aus der Welt des Ausdauersports und daran angrenzende Inhalte kompakt und übersichtlich präsentieren. Eine Vollständigkeit wird nicht garantiert und ist auch aufgrund der Fülle an Material schlicht nicht möglich. Nutzt einfach die Kommentarfunktion, wenn ihr weitere interessante Beiträge teilen möchtet oder schreibt uns, welche Themen aus eurer Sicht in der wöchentlichen Rubrik erscheinen sollen oder ihr spannend findet.
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Zu den Themen der letzten Wochen.
Triathlon: Jan Frodeno: „Manchmal braucht man verrückte Ideen“
Zum Beispiel eine Triathlon-Langdistanz in den heimischen vier Wänden!
Die insgesamt 226km zu Wasser, auf der Rolle und dem Laufband legte der mehrfache IRONMAN-Weltmeister in 8:33:40h zurück, bewegte sich dabei aber nur wenige Meter von der Stelle.
Die Triathlon-Community konnte das Spektakel live im Stream mitverfolgen oder Frodeno auf der virtuellen Radstrecke begleiten, so zum Beispiel auch der ehemalige Profi-Radsportler, Fabian Cancellara. Während der mehrstündigen Übertragung am Samstag (11.04.2020) hatte Frodeno zudem ausreichend Zeit, sich mit Boris Becker und weiteren Prominenten im live-Chat zu unterhalten oder das Bananenbrot seiner Frau zu genießen.
Bei Frodenos „Tri@home“ stand weniger die sportliche Höchstleistung als der gute Zweck im Vordergrund: Insgesamt erschwamm, erradelte und erlief der dreifache Hawaii-Sieger über 200.000€ an Spendengeldern, mit der seine spanische Wahlheimat Girona und die Stiftung Laureus Sports for Good unterstützt werden sollen.
Hier könnt Ihr den Tri@home nochmals bei facebook-Watch ansehen.
Radsport: Fahren auf Sicht bei der Terminierung der Tour de France 2020
29. August 2020.
Das ist das neue, vom Tourorganisator offiziell bestätigte Datum für den Prolog der Tour de France 2020 in Nizza. Eigentlich wollten sich die Verantwortlichen bis 15. Mai Zeit geben, um eine Terminentscheidung zu treffen. Die Ankündigung des französischen Ministerpräsidenten Macron, Großveranstaltungen bis Mitte Juli 2020 nicht stattfinden zu lassen, drängte jetzt jedoch zum Handeln.
Die deutliche Verschiebung der Tour in den Spätsommer ist der Versuch der Organisatoren, die Sponsoren der Profi-Teams zumindest bis auf Weiteres positiv zu stimmen. Ein Ausfall des größten Radsportevents des Jahres und die damit verbundenn Sponsorengelder würden wohl einige der Teams finanziell nicht verkraften.
Weitere Stimmen und Perspektiven zur Thematik findet Ihr auf Eurosport
Laufen: 50km auf der Stelle in Weltrekord-Zeit
Das Laufband ist eigentlich so gar nicht das Terrain des schweizer Orientierungsläufers Matthias Kyburz. Als besondere Herausforderung in der Corona-Zeit hatte der 30-Jährige sich jedoch vorgenommen, den 50km Weltrekord indoor anzugreifen. Diesen hielt seit Ende Februar 2020 Florian Neuschwander mit 2:57:25h.
Am 16. April absolvierte Kyburz die 50km in einem leeren Dachstudio im schweizerischen Orten in 2:56:36h und war damit über eine Minute schneller als Neuschwander. Wir sind gespannt, wie lange er sich „Weltrekordhalter“ nennen darf; in Zeiten fehlender analoger Wettkämpfe wird wohl noch der ein oder andere Top-Athlet die Laufschuhe für einen Weltrekordversuch schnüren.
Das Video vom Weltrekordlauf könnt Ihr auf YouTube ansehen.
Laufen: ACRL-Marathon
73 ACRL-Marathonis haben dieses Wochenende die 42,195 km als Solo-Race gefinisht und bemwerenswerte Leistungen erzielt: Hier einige Zahlen und Fakten vom Wettkampfwochenende:
- 21 Läufer und damit fast 30% aller Finisher blieben unter der magischen 3h-Grenze.
- Der Gesamtsieger, Erik Hille, lief im Alleingang unglaubliche 2:15:54h und steigerte seine Bestzeit vom Köln-Marathon 2019 um über 2:30 min.
- Der Deutsche Meister über 3000m, Maximilian Thorwirth, nahm den ACRL-Marathon humorvoll und absolvierte die 42,195km in Teilabschnitten laufend und wandernd in 4:39:43h
Kommendes Wochenende ist Finale in der ACRL. Als letzer Wettkampf stehen die 5km im esten ACRL-Cup auf dem Programm.
Es wird ein Folgeformat geben!
Alle Infos zur ACRL findet Ihr hier.
Ski-Langlauf: FIS Renndirektor Pierre Mignerey mit prägnanter Analyse
Im Gespräch mit der norwegischen Tageszeitung VG zeigt FIS Renndirektor Pierre Mignerey die komplexn Auswirkungen und Umgangsmöglichkeiten der Corona-Krise für den Ski-Weltcup 2020/2021, aber auch für andere Veranstaltungsformate im Spitzensport, sehr deutlich auf.
Der Franzose dekliniert die verschiedenen Bereiche und Akteure bei Sportgroßveranstaltungen wie dem FIS-Ski-Weltcup durch: Wettkampfkalender, Athleten, internationales Reisen, Medienübertragungen, Betreuerstab, Zuschauer. Und er schließt keine Optionen aus:
Szenarien einer kompletten Absage des Ski-Weltcups 2020/21 aufgrund von Reisebeschränkungen oder Versammlungsverboten ebenso wenig wie die Umgestaltungen von Wettkampfformaten wie der „Tour de Ski“ oder die strikte Trennung von Männer- und Frauenwettbewerben auf separate Wettkampfstätten.
„Es wird große Flexibilität brauchen“, so der Franzose.
Die Komplexität der Entschiedungsfindung wird weiter dadurch verschärft, dass zur Zeit keine Gewissheit über die Regelungen im kommenden Winter besteht.
Ein Fortbestehen des internationalen Ski-Langlauf-Geschehens auch in Corona-Zeiten sei für die Sportart und ihre Athleten jedoch essentiell wichtig, um auch in Zukunft für Zuschauer und Athleten attraktiv zu bleiben, so Pierre Mignerey.
Den vollständigen Beitrag findet ihr auf xc-ski.de
Laufen: Filip Vercruysse „Ein Marathon ist wie ein Puzzle“
Der 36jährige Belgier Filip Vercruysse lebt seit September 2014 in Berlin, wo er als Wissenschaftler im Bereich der Neurowissenschaften an der TU arbeitet. Daneben ist Filip ein leidenschaftlicher Läufer, der sich vor allem auf die Marathondistanz fokussiert. Anfang Dezember 2019 stellte er beim Valencia-Marathon mit 2:18:34 h eine beachtliche Bestzeit auf.
Zum Jahreswechsel 2020 wechselte er zum SCC Berlin und profitiert dort von starken Trainingspartnern wie Phillip Baar oder Johannes Motschmann.
Auch für ihn waren die Wettkampfabsagen aufgrund der Corona-Krise ein Dämpfer, mit dem er aktuell sehr positiv umzugehen weiß: „Ich versuche einfach, von Tag zu Tag das Training zu genießen, und mit starken Läufern zusammen zu trainieren (mit ausreichend Abstand!), was an sich schon motivierend ist.“
Sein Potenzial im Marathon sieht Filip noch nicht ausgereizt und traut sich, wenn alle „Puzzelteile zusammenpassen“ eine deutliche Steigerung seiner Marathon-Zeit von Valencia in den nächsten Jahren zu. Zeit als beim Halbmarathon
Das gesamte Interview mit Filip Vercruysse lest Ihr auf larasch.de
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