Für den einen mag es eklig klingen, für den anderen zu gesund. Aber folgende ‚kulinarische‘ Happen oder gewagte Lebensmittel-Kombis haben sich zumindest bei mir im Alltag bewährt und sich somit gerechtfertigt in meinem Kühlschrank eingebürgert.
Ich neige ja dazu, phasenweise bestimmte Dinge zu suchten, ehe ich mich damit überesse und sie wieder aus dem Frostschrank verbanne. Aber aktuell findet Ihr Folgendes auf meinem Speise- bzw. Snackplan:
1. Rote-Bete-Sticks mit Naturfrischkäse → rote Bete ist bekanntlich eine Mitochondrien-bildende Powerknolle und somit ein Leistungsknaller. Aber Achtung! Bitte erschreckt Euch nicht bei der Farbe des Stuhlgangs – nein, Ihr habt keine inneren Blutungen. Es ist lediglich eine ganz natürliche Coloration des in der ROTEN Bete enthaltenen Farbstoffes. Mehr Details zur roten Wunderknolle verrät Euch Dr. Feil
2. Geriebener Apfel mit Zimt (Anti-Blähungen), Kurkuma (Entzündungshemmend), eine Prise schwarzem Pfeffer (fördert die Wirkung von Kurkuma), Curry, Muskatnuss (sparsam verwenden!), Leinschrot und Leinöl (hält unsere Arterien elastisch und verhindert Ablagerungen), Chiasamen (schlagfertig gegen Bluthochdruck und schädliches HDL-Cholesterin senkend, unterstützt Stoffwechselprozesse, das Nervensystem, den Bewegungsapparat [Knochen und Muskeln], die Verdauung, Blutbildung und die Funktion des Herzens), Sonnenblumenkerne, Walnüsse (als die wertvollste Nusssorte) und Quark (gute Calcium- und Eiweiß-Quelle).
Der geriebene Apfel ist magenschonend und Darm-stabilisierend. Er bildet in Verbindung mit dem lufteigenen Sauerstoff Pektin (deshalb verfärbt er sich auch leicht bräunlich), was den Magen-Darm-Trakt rüstet und bei Durchfall hilft. Lasst den gehobelten Apfel daher vor dem Verzehr ohne die anderen Zutaten für zehn Minuten an der Luft stehen. Dann gehören die anderen Zutaten aber unbedingt mit in die Müslischale.
P.S.: Der Apfel fördert ungerieben wiederum die Verdauung oder hat sich im Winter als Bratapfel (mit Zimt und Marzipan) auch bei Mandelentzündungen bewährt.
3. Grüner Tee! Dieser verbessert die Sauerstoffaufnahme, hemmt den Muskelabbau, kontert vermutlich Alzheimer und wirkt gegen Entzündungskrankheiten wie Arthrose oder Krebs. Wichtig: Den Grünen Tee nie mit kochend heißem Wasser übergießen und 2-3 Minuten ziehen lassen (wirkt anregend). Anschließend gebe ich noch den Saft einer Zitrone hinzu und fördere so zusätzlich die entzündungslindernde Wirkung.
P.S.: Grüner Tee am Morgen ist auch ein schlagfertiger Verdauungskünstler. Aber auch Ingwer ist bei mir heiß im Rennen – besonders in der kalten Jahreszeit.
4. Erdnüsse – ob (un)gesalzen, gepfeffert oder scharf gewürzt. Sie gehören täglich in mein Snackrepertoire. Es sind bekanntlich nicht die gesündesten Nüsse, trotzdem ist auch ihnen neben dem Geschmack als energiereicher Snack Positives abzugewinnen: es sind ordentliche Eiweißquellen und trotz hohem Fettgehalt wirken sie sich positiv auf die Blutfettwerte aus. Geröstete Erdnüsse sind dagegen weniger zu empfehlen und man sollte darauf achten, dass beispielsweise der Erdnussbutter keine gehärteten Fette zugesetzt wurden.
5. Mais mit Ketchup. Klingt für die meisten widerlich und nicht zwingend gesund. Aber! Mittlerweile habe ich den Ketchup gesund modelliert und bin auf passierte Tomaten umgestiegen – an dieser Stelle danke an Pascal Dethlefs für den Tipp.
Diese gesunde Form des ‚Ketchups‘ hat deutlich weniger Zucker und wird Zuhause noch mal mit frischem oder getrocknetem Chili (beruhigt die Magenschleimhäute), Pfeffer, Knoblauch und Kräutern (Oregano oder Basilikum) verfeinert.
In der Form verarbeitete Tomaten durften länger am Strauch reifen. Somit ist auch der rote Farbstoff der Tomate – das Carotinoid, genannt Lycopin – vermehrt vorhanden und fungiert als natürlicher Radikalfänger (Antioxidant). Bei verarbeiteten Tomatenprodukten ist das Lycopin durch die mechanischen Zerstörung der Zellwände besser für den menschlichen Körper verfügbar.
6. Sardinen oder Hering. Fleisch meide ich bewusst, bezeichne mich dennoch nicht als Vegetarier – man beachte Haltung, Herkunft, Qualität. Mit traditioneller Kost alias Fleisch, Knödel und Rotkohl kann man mich wenn zur kalten Jahreszeit mal beglücken, aber sonst reizt mich die Hausmannskost nicht wirklich. Ich bin eher ein bunter Beilagen-Fan und mein Teller soll sich im besten Fall aus vielen Kleinigkeiten zusammenwürfeln anstatt aus drei ‚langweiligen‘ Zutaten. Deshalb bin ich ja auch so ein Buffett-Fan 😉
Aber zurück zum Fisch: diese beiden Sorten sind besonders reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren und dem wichtigen Spurenelement Jod. Greift bei Fisch lieber ins Meer und allgemein zu der fettigen Sorte.
P.S.: Leider ist Fisch heutzutage immer häufiger mit Schwermetallen belastet.
7. Der Richterssalat. Rucola oder frischer Blattspinat bildet die Grundlage. Darauf findet man allerhand an Gemüsesorten wie Paprika (rot! – höchster Vitamin-C-Gehalt), Tomaten, Gurke, Avocado (fettig, vitaminreich – was in der Kombi bedeutet, die Vitamine werden besser vom Körper aufgenommen), Pilze (roh oder angebraten – in Rapsöl und nicht Olivenöl) und Ei (nährstoffreich und das Eiweiß aus dem Ei kann wunderbar vom Körper verwertet werden). Zwiebeln nicht vergessen, die ebenso entzündungshemmend sind. Wer es griechisch mag, streut sich noch Feta und Oliven drüber. Bei mir gerne auch Thunfisch oder Scampis. Zum Schluss das Olivenöl (immer kalt verwenden) und die Körner (ob geröstete Pinien- oder Kürbiskerne) obendrauf. Alles noch fein würzen und ab in den Speisekanal.
8. Karotten! Mehr muss ich dazu nicht sagen. Außer, dass ich dank der Rübe eine leichte ‚Gelbsucht‘ entwickle, meine Kurzsichtigkeit immer noch besteht und ich im Sommer weniger schnell einen Sonnenbrand bekomme. Passt!
9. Zartbitterschokolade. Mein Doping vor jedem Wettkampf und als kleiner Wachmacher bei müden Tageshängern. Wenn man schon keinen Kaffee trinkt… Und ich darf ja gar nicht laut sagen, dass ich mich bei meinen 30km-Marathon-Vorbereitungsläufen vornehmlich mit Schoki versorgte! Läuft!
10. Trockenfrüchte! Alles im Obst ist quasi nur konzentrierter. Natürlich schmeckt es nun ohne den Wasseranteil auch deutlich süßer, aber sie sind in jedem Fall gesünder als Süßigkeiten. Obendrein sind sie reich an Nährstoffen wie Eisen, Phosphor und Kalium und unterstützen die Verdauung. Ein Nachteil allerdings: das Vitamin C geht durch das Trocknen teilweise verloren. Wie bei allem gilt auch hier: die Menge macht’s! Die kleinen Fruchtzuckerbomben sind nämlich auch nicht ungefährlich, aber meiner Meinung nach ein guter Snack zwischendurch.
Vielleicht waren für Euch nun zwei drei Anregungen dabei. Ich snack‘ mich in jedem Fall weiter so durch 😀