Jeden Montag möchten wir euch eine kleine Zusammenstellung der Ergebnisse und Ereignisse der Vorwoche aus der Welt des Ausdauersports und daran angrenzende Inhalte kompakt und übersichtlich präsentieren. Eine Vollständigkeit wird nicht garantiert und ist auch aufgrund der Fülle an Material schlicht nicht möglich. Nutzt einfach die Kommentarfunktion, wenn ihr weitere interessante Beiträge teilen möchtet oder schreibt uns, welche Themen aus eurer Sicht in der wöchentlichen Rubrik erscheinen sollen oder ihr spannend findet.
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Zu den Themen der letzten Wochen.
Rad: Carapaz gewinnt Giro – Ackermann in lila
Richard Carapaz aus Ecuador konnte die Gesamtwertung des Giros 2019 gewinnen und damit für eine kleine Überraschung sorgen. In den letzten Tagen und Wochen stand der Zweikampf zwischen dem am Ende zweitplatzierten Vincenzo Nibali sowie dem Dritten Primoz Roglic auf der Tagesordnung. Doch Richard Carapaz machten den vermeintlichen Favoriten einen Strich durch die Rechnung und ließ sich auch in den härtesten Bergetappen nicht abschütteln.
Einen historischen Erfolg konnte der Sprinter Pascal Ackermann feiern, er ist der erste Radprofi aus Deutschland, der am Ende des Giros das Trikot des Punktbesten gewinnen konnte. Mit 226 Punkten lag er nach der letzten Etappe am Sonntag 13 Punkte vor dem Franzosen Arnaud Demare.
Laufen: Reh mit Debüt und PB bei Diamond League
Wieder Bestzeit und nur knapp über der 15min-Marke über die 5000m: Alina Reh bewies beim Diamond League-Meeting in Stockholm erneut ihre Klasse. Trotz einigen Stürzen anderer Athletinnen und Rempeleien drehte Alina entschlossen ihre Runden und erreichte nach 15:04,10min als Elfte das Ziel. Siegerin des Rennens wurde Agnes Jebet Tirop aus Kenia (14:50,82min) vor der Äthiopierin Fantu Worku (14:51,31 min) sowie der Kenianerin Lilian Kasait Rengeruk (14:51,34 min). Nächstes Wochenende wird Alina bei der DM über die 10000m in Essen am Start sein, wir werden vor Ort berichten!
Über die 1500m zeigte Caterina Granz, dass sie in Europa über diese Distanz vorne mitmischen kann. In 4:11,22min wurde sie Sechste, die britische Ausnahmeläuferin Laura Muir gewann das Rennen in 4:05,37min mit großem Abstand auf Rang zwei.
Eines der schnellsten 10000m-Rennen der letzten Jahre gab es am Ende des Meetings zu sehen, der bisher eher auf der Straße anzutreffende Kenianer Rhonex Kipruto (10km PB: 26:46min) zeigte eindrucksvoll, dass er auch auf der Bahn Weltklasse-Zeiten laufen kann. In 26:50,16min siegte er, dem Schweizer Julien Wanders gelang in diesem Rennen ein neuer Schweizer Rekord (27:44,36min), trotzdem scheiterte er an der knüppelharten WM-Norm (27:40,00min). Auf der Straße lief Julien Wanders Ende letzten Jahres bereits 27:25min. Auch Amanal Petros war in diesem Lauf, er erreichte nach 28:42,59min das Ziel. Auf Facebook zeigte er sich unzufrieden mit dem Wettkampf und war nicht um Ausreden bemüht: „Gestern bei der 10.000 m Diamond League in Stockholm, ich habe wirklich keine Ahnung, was schief gelaufen ist.“ In den kommenden Wochen sollen die 5000m im Fokus liegen.
Alle Ergebnisse der Diamond League Stockholm
Triathlon: Frodeno dominiert Ironman 70.3 Kraichgau
Nach dem Schwimmen lag Jan Frodeno noch nicht in Führung, der ehemalige Schwimmer Lukasz Wojt kam gut eine Minute vor Frodeno aus dem Wasser. Auf dem Rad wendet sich jedoch relativ schnell das Blatt, auch auf der Laufstrecke ließ Jan Frodeno nichts anbrennen und gewann ungefährdet in 3:53:06h mit riesigem Vorsprung auf den Zweiplatzierten Patrick Dirksmeier (4:05:56h), Lukasz Wojt wurde am Ende Dritter in 4:06:24h. Die drei Athleten auf den Rängen vier, fünf und sechs trennten nur gut anderthalb Minuten: Dominik Sowieja erreichte das Ziel vor Felix Hentschel und Markus Rolli.
Im Rennen der Frauen musste Anna-Lena Pohl, die als erste Athletin aus dem Wasser kam, das Rennen leider vorzeitig beenden, sie hatte auf dem Rad mit Magenproblemen zu kämpfen. So erreichte Annika Timm als Sechste mit über einer halben Stunde Rückstand auf den ersten Rang als beste Deutsche das Ziel in 5:08:12h. Siegerin wurde die Dänin Helle Frederiksen in 4:31:26h vor den beiden Belgierinnen Alexandra Tondeur (4:35:23h) und Katrien Verstuyft (4:38:03h).
Mehr Infos zum Rennen der Herren beim tri-mag
Laufen: DHM in Köln
Viele schnelle Athletinnen und Athleten waren dieses Jahr bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften in Köln am Start. Ein Start bei den Studentenmeisterschaften ist Voraussetzung für eine Qualifikation für die Studentenweltmeisterschaften, die im Juli in Neapel stattfinden werden.
Gepaced von ihrer Vereinskollegin Vera Coutellier konnte die Langstrecklerin Anna Gehring in 4:20,76min neben dem Titel auch eine neue persönliche Bestzeit aufstellen. Über die 800m der Männer siegte der 1500m-Spezialist und U23-Europameister Marius Probst in 1:49,55min vor den beiden Karlsruhern Christoph Kessler (1:49,80min) und Pascal Kleyer (1:50,06min).
Eine neue deutsche Jahresbestleistung gab es bei den 800m der Frauen zu verzeichnen. Katharina Trost siegte in starken 2:02,21min und näherte sich damit weiter der WM-Norm an (2:00,60). Gespannt dürfen wir auch auf die weitere Entwicklung der mehrfachen Cross EM-Teilnehmerin Svenja Pingpank über die längeren Strecken sein. In 9:21,50min gewann sie im Alleingang den Titel über die 3000m, schon im Trainingslager in den USA deutete sie mit 16:13,44min über die 5000m ihr Potential über die längeren Strecken.
Alle Ergebnisse der DHM in Köln
Triathlon: Kienle läuft zum „Championship-Titel“
Nachdem Sebastian Kienle im letzten Jahr kurz vor dem Ziel noch von Lionel Sanders überholt wurde, konnte er dieses Jahr bei der Siegerehrung ganz oben auf dem Treppchen stehen. Nach dem Schwimmen lag er wie gewohnt gegenüber den schnellsten Startern etwas zurück, aber auch auf dem Rad war der später zweitplatzierte (3:39:21h) Belgier Pieter Heemeryck zügiger unterwegs. Beim abschließenden Halbmarathon in 1:11:29h konnte Sebastian Kienle alle Konkurenten hinter sich lassen und siegte in 3:38:49h, Rang drei belegte der US-Amerikaner Rodolphe Von Berg (3:39:49h), den vierten Platz mit dem schnellsten Rad-Split des Tages sicherte sich Andreas Dreitz (3:40:12h) vor Florian Angert (3:41:27h) und Maurice Clavel (3:42:06h).
Im Rennen der Damen siegte die Topfavoritin aus Großbritannien Lucy Charles-Barclay in 4:00:25h vor der Tschechin Radka Kahlefeldt (4:05:36h), Rang drei belegte Daniela Bleymehl in 4:07:17h, die nebenbei die schnellste Radzeit des Tages fuhr. Auf dem vierten Platz landete Anja Ippach in 4:10:13h.
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Rad: Wie Roglic zum Radfahrer wude
„Primoz Roglic war früher Juniorenweltmeister im Skispringen. Heute ist er einer der besten Radfahrer der Welt und könnte den Giro d’Italia gewinnen. Wie geht das…?“
Mehr dazu in einem interessanten Artikel in der ZEIT.
Guter Beitrag