In Äthiopien gehört Teff schon seit mehreren Jahrtausenden zum Grundnahrungsmittel, wobei die kleinen Körner des Ur-Grases in vielen Regionen der Welt noch gänzlich unbekannt sind.
Teff ist eine Zwerghirsesorte und reich an Ballaststoffen und Spurenelementen. Es lässt den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen und macht, vergleichbar zu Hafer, durch langkettige Kohlenhydrate lange satt. Nicht nur deshalb ist es besonders bei Ausdauersportlern sehr beliebt – die Energie wird erst nach und nach Teil des Blutkreislaufes und der vergleichbar hohe Eisenanteil unterstützt die Hämoglobinbildung. Es gibt roten, schwarzen und weißen Teff, während letztere Sorte am weitesten verbreitet ist.
Teff-Mehl bietet viele Einsatzmöglichkeiten, ein paar habe ich auf meinem Blog schon angesprochen (und es werden sicher noch weitere folgen), geschmacklich erinnert es mich etwas an Dinkelvollkornmehl. Die nussige Note passt dabei sowohl zu herzhaften als auch zu süßen Gerichten und Gebäcken.
Als Läuferin mit einer Glutenunverträglichkeit nutze ich Teff recht viel und gerne, kannte den traditionellen Injera-Pfannkuchen aber noch gar nicht. Mein Unterstützer 3 Pauly nutzt das Getreide sehr vielseitig: Von Teff-Nudeln bis Teff-Keksen, Brot und Porridge ist einiges dabei.
Für das Injera wird der Teig wird nur aus Wasser, Hefe und Teff-Mehl gefertigt und ruht vor dem fettfreien Backen für mindestens 12 Stunden. Traditionell wird er auf Steinplatten über dem Feuer gebacken und dann mit verschiedenen Gemüsebeilagen, gekochten Hülsenfrüchten, gegebenenfalls Hühnchen und gekochten Eiern belegt. Diese Beilagen auf dem Injerat werden „Wot“ genannt, sind vorher gekocht und können zum Teil recht scharf sein. Gerade zusammen mit dem dafür sehr milden Injera schmeckt es (mir) aber richtig gut und einzigartig.
Gegessen wird traditionell von einer Platte und mit der Hand. Mit Hilfe von kleinen, vom großen Injera abgerissenen Pfannkuchen-Stückchen, wird das Wot quasi gegriffen und dann gegessen. Mir gefiel es, auf diese Weise auch zu spüren, wie sich das, was ich gerade esse, anfühlt. Wem das dagegen nicht so zusagt, kann natürlich auf Besteck zurückgreifen.
Oft ist das Essen von Injera Teil einer ganzen Zeremonie, bei der zu Beginn die Hände am Tisch gewaschen werden. Zum Abschluss des Essens wird dann äthiopischer Kaffee gereicht. Dieser ist im Vergleich mit dem hier verbreiteten Kaffee deutlich milder, sowohl vom Koffeingehalt als auch geschmacklich.
Allein um ein paar spannende Einblicke in die Traditionen Äthiopiens zu bekommen und eine wirklich leckere Geschmacksrichtung kennenzulernen, lohnt sich ein Besuch in einem ostafrikanischen Restaurant. Aber auch zum Nachbacken und als Teil einer ausgewogenen Ernährung mit und als lange sättigende Energiequelle, ist Injera definitiv mehr als einen Testversuch wert! Probiert es unbedingt mal aus!
In diesem Beitrag habe ich eine Marke und zugehörige Produkte benannt, welche ich selbst konsumiere. Damit enthält der Beitrag Werbung.